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IGELFREUNDLICHER GARTEN


Der Herbst ist da und damit auch die Hauptfresszeit für das beliebteste Stacheltier in Deutschland: dem Igel. Genauer gesagt, dem Braunbrustigel, der bei uns am häufigsten anzutreffen ist. Das Säugetier aus der Ordnung der Insektenfresser erfreut sich großer Beliebtheit – trotzdem ist der Mensch sein größter Feind. Jährlich fahren wir in Deutschland um die 500.000 Igel tot. Wie man Ihnen im Herbst dennoch helfen kann, erfahren Sie hier.

Im Herbst sehen wir das sonst so nachtaktive Tier häufig auch tagsüber, weil es dort besonders häufig zur Nahrungssuche herauskommt. Alles, um sich ein extra dickes Fettpolster anzufressen und sich auf den Winterschlaf vorzubereiten. Leben und jagen tun die Igel hauptsächlich in Gebüschen, Hecken und lichten Wäldern. Im landwirtschaftlichen Bereich finden sie aufgrund von Insektenschutzmitteln kaum Nahrung – einer der Gründe, wieso wir die Stacheltiere auch ab und zu im Garten treffen. Und damit sind wir auch schon dort, wo man den Igeln am Besten helfen kann: im eigenen Garten.
Ein naturnaher Garten ist der größte Gefallen, den sie den Igeln tun können. Für Ruheplätze im Winter eignen sich zum Beispiel Laubhecken, Holzstapel oder Laubhaufen. Zur Nahrungssuche sind niedriges Buschwerk, hohes Gras und Laub günstig. Gerade Jungtiere sind im Herbst auf ein ausreichendes Nahrungsangebot angewiesen. Während des Winterschlafs verliert ein Igel von 20% bis zu 40% Körperfett. Zu wenig Nahrung im Herbst kann im Winter also tödlich enden.
Igelfreundlich können Sie Ihren Garten noch durch viele andere Dinge machen. Hilfreich sind z.B. Zaunlöcher am Boden, damit Igel von einen Garten in den anderen wechseln können. Maschendrahtzäune sind hier allerdings eher gefährlich als gut geeignet – die Igel könnten sich in den Maschenverfangen oder am Draht schneiden. Beginnt der Herbst können auch Kellerschächte oder tiefe Gruben vorsorglich abgedeckt werden, damit die Igel nicht hereinfallen und nicht wieder hinausklettern können. Gefahrenstellen sind auch Gewässer, wie Pools oder Gartenteiche. Einen Pool kann man im Herbst vielleicht so oder so abdecken, ansonsten sind Rettungsplanken, kleine Treppen oder Aufgänge sinnvoll, um den Igel den Ausstieg zu ermöglichen, sollte er ins Wasser fallen. Grundsätzlich sollte man auch auf Gift oder Kunstdünger verzichten. Das kann nicht nur für den Igel selbst gefährlich werden, sondern ihm auch die Nahrungsquelle entziehen. Vorsichtig sollte man auch bei der Gartenarbeit sein. Gerade Hecken, Laubhaufen oder hohes Gras sollte man vor dem Beschneiden oder Mähen durchsuchen, um nicht versehentlich die Säugetiere zu töten.
Haben sich Igel erst einmal einen Ruheplatz gesucht und sind in den Winterschlaf gefallen, sollte man die Tiere am besten einfach in Ruhe lassen. Gerade Kinder lassen sich im Winter häufig dazu verleiten, Igel mit nach Hause zu nehmen, um ihnen zu helfen. Die Insektenfresser sehen immerhin auch wie tot aus – sind es aber nicht. Sie zu stören kann sie nur zu früh aus ihrem Winterschlaf wecken. Wacht der Igel dann auf und findet nicht genug Nahrung, kann er im schlimmsten Fall verhungern. Nur wenn ein Igel auffällig unterernährt oder krank aussieht, sollte er zu einer Igelstation gebracht werden.